Mittwoch, 21. September 2011

Die Stadt, die genauso interessant ist wie die Harzreise - Teil 1

Es ist Montag. Dieser Montag ist wie Montage nun mal sind. Das Wochenende ist gerade erst vorbei und die vorher erhoffte Erholung ist ausgeblieben. Nun, da man statt dringend benötigter Entspannung vor einer vollen harten Woche steht, möchte man eigentlich seine Ruhe haben, oder, da dies in der momentanen schulischen Lebensphase nicht in der eigenen Hand liegt, einfach nur teilnahmslos existieren und diesen verflixt langen Tag hinter sich bringen. Da kommt einem Schüler, wie ich es nun mal noch ein paar Jahre bin, eine Deutschstunde gerade recht.
Während andere möglichst gehaltvoll versuchen zu diskutieren und damit auf der ganzen Linie versagen (wie kann man überhaupt an einem Montag Morgen Diskussionen führen?), kann und offensichtlich darf man sogar öffentlich und provokant unproduktiv dahinvegetieren. In der Zeit in der ich also den wirklich sinnlosen Gesprächen über die ach so steife Philisterwelt lausche, denke ich mir, dass dieser Unterricht doch eigentlich nicht gerade das Gegenteil von steif ist. Doch dann die Überraschung: Ein Ausbruch von Lockerheit und unkonventioneller Unterrichtsführung. Eine Aufgabe, welche nun ganz und gar nicht dem festgefahrenen Lehrplan entspricht. Wir, also die Schüler die eigentlich nichts anderes als Erholung suchen, sollen (was haben wir schließlich für eine Wahl?) ganz im Sinne von Heinrich Heines "Harzreise" (ein wirklich einschläfernd interessantes Werk) eine Stadt beschreiben, die mindestens genauso faszinierend ist, wie dieses Buch. Beschreiben trifft es aber noch nicht ganz, sondern eher auseinander nehmen, kritisieren, bloß stellen, blamieren und angreifen. Eine, wie ich trotz der öden Vorlage finde, durchaus gute und interessante, wenn vielleicht auch nicht allzu produktive Arbeit.
Ich schnappe mir also einen Block, obwohl ich nicht wirklich vorhabe, meine Eindrücke direkt aufzuschreiben. So hatte es uns eigentlich unsere Deutschlehrerin (welche letztens erst ein Kind zu Welt brachte) empfohlen oder besser befohlen. Ich beschließe die gewonnenen Erfahrungen lieber in einer weiteren supi spannenden Unterrichtsstunde - nämlich Physik - zu notieren. Mit meinem Block in der Hand schlendere ich zum großen Ausgangstor unseres sogenannten Hochbegabten-Gymnasiums, welches mich in eine völlig andere Welt bringt: "Die Stadt, die genauso interessant ist wie die Harzreise"

... Fortsetzung folgt ...


Teil 2

Dem aufmerksamen Leser mag es bereits aufgefallen sein. Dies ist kein aktueller Text, sondern eine sogar benotete Niederschrift aus dem Jahre 2004 in der 9. Klasse. Zugegeben an der ein oder anderen Stelle hat mein 23jähriges Ich meinem 15jährigen Ich ein wenig unter die rhetorisch unterentwickelten Arme gegriffen, aber das ist die Ausnahme geblieben. Es folgen noch 4 - 5 weitere Teile. 



Auszug aus dem Original

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