Freitag, 30. September 2011

Afraliga

2006. Deutschland ist im Fußball WM Fieber. Auch in Afra ist die Fußball Begeisterung groß. Die Euphorie nutzend habe ich damals die Afraliga gegründet. Eine Spielklasse, in der jede Klassenstufe einmal gegeneinander spielt, um den ultimativen Sieger zu ermitteln. Wie immer bei Neugründungen gab es noch eine Menge zu verbessern und das letzte Spiel zwischen der damaligen 11. und 8. Klasse fiel aus (ob nun wegen Fanausschreitungen oder Wettskandal weiß ich nicht mehr). Aber ich freu mich wirklich total, dass es die Afraliga noch immer gibt.
Hier nun ein kleiner Vergleich zwischen damals und heute. Auch wenn erst zwei Spieltage rum sind und der Spielplan nicht ganz auf den aktuellen Stand ist, trotzdem sieht man eine ziemliche Weiterentwicklung.


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Mittwoch, 28. September 2011

Afrawochen continues ...

Noch etwas mehr als eine Woche, dann findet das 10jährige Jubiläum meiner ehemaligen Schule St. Afra statt. Anlässlich dessen, werde ich bis dahin, das Veröffentlichen von Erinnerungsstücken aus der Zeit fortsetzen.
Die folgenden Zettel sind teilweise recht schwer zu entziffern und einige Stellen musste ich leider zensieren, aber ich denke man kann dennoch das Eine oder Andere erkennen.
Wer die unzensierten Versionen sehen möchte, muss sich schon was Originelles einfallen lassen.




Montag, 26. September 2011

Die Stadt, die genauso interessant ist wie die Harzreise - Teil 2


Es gibt 3 Gründe warum ich die Stadt, welche wir beschrieben sollen, nicht beim Namen nenne, sondern ein Synonym verwende. 
Erstens: Ich will auf keinen Fall den Unmut der Bürger des Städtchens auf mich ziehen. Obwohl das hier Geschriebene nicht zu Einhundert Prozent ernst zu nehmen ist, sondern - wie in der Vorlage - nur zum Überdenken des Status Quo anregen soll, könnten dennoch einige der negativen Formulierungen den betreffenden Leuten sauer aufstoßen.
Zweitens: Es macht meiner Meinung nach einen deutlich kreativeren Eindruck, wenn mehr Text zu lesen ist "Die Stadt, die genauso interessant ist wie die Harzreise" ist nun einfach mal viel länger als das normale, konventionelle, öde und stupide ... (Ups, jetzt wäre mir der richtige Name fast raus gerutscht)
Drittens: Ich will auf jeden Fall meine geringe Wertschätzung gegenüber Heinrich Heines "die Harzreise" zum Ausdruck bringen. Es ist nicht so, dass Heine keine Schreibkunst besäße (das ist allem Anschein nach ja auch schon vielen Anderen aufgefallen), aber in mir sträubt sich aus Prinzip immer etwas, wenn ich ein Buch aus Unterrichts technischen Gründen lesen MUSS.
Doch zurück zu meiner eigentlichen Aufgabe: das Beschreiben der Stadt, die genauso interessant ist wie die Harzreise. 
Ich trete aus dem Tor heraus, und was fällt mir als erstes auf? Der Dom. Schwarz und dunkel thront das Relikt der alten Kirchenmacht wie ein Mahnmal über der Stadt. Es ist sicherlich ein imposantes Bauwerk, doch es hat so ziemlich den gleichen Mangel als einladender Charakteristik, wie die Bürger hier. Nachdem ich mich vom in dieser Stadt immer gleichen ersten Eindruck gelöst habe (denn der Dom ist beinahe überall zu erkennen und daher auch der erste Blickfang ), schaue ich direkt auf ein baufälliges, heruntergekommenes und schäbiges Haus. Und nach diesem ersten und zweiten Eindruck wird mir klar, warum niemand auf die Idee kommen würde, diesem Ort das Prädikat Weltstadt oder Metropole zu verleihen, sondern vielmehr die vorherrschende Meinung ist, dass es sich hier um ein Kaff handelt.
Wenn es etwas Neues und Unbekanntes zu entdecken gibt, spricht man gerne davon, dass man Neuland betritt. Doch hier kommt jeder Schritt in einen bisher unbekannten Teil der Stadt, mir eher vor, als würde man ALTland betreten. Das Modernste, welches ich bemerken kann, ist das entfernte Hupen eines - offensichtlich am Wochenende genauso wie ich erholten - Autofahrers, welches aus einiger Distanz vom anderen Hügel tönt und nur noch verzerrt wahrzunehmen ist. Der Autofahrer befindet sich wahrscheinlich - genauso wie meine Wenigkeit gerade - auf einem sehr unbequemen und sogar abweisenden Kopfsteinpflaster. Warum muss in einer Stadt im 21. Jahrhundert Kopfsteinpflaster der vorherrschende Straßenbelag sein? Aus Tradition? Vielleicht um die historische Ursprünglichkeit für die Touristen zu bewahren? Nein! Dieser Fakt steht meiner Meinung nach, für eine grundsätzliche Einstellung und lässt sich als Analogie auch auf ein allgemeines Verhaltensmuster übertragen.
Die einfältigen Bürger verwehren sich dem Fortschritt nicht aus Tradition oder aus Respekt der Geschichte gegenüber, und sollten sie dies von einem der Einwohner zu hören bekommen, müssen sie wissen, dass diese Rechtfertigungen nur vorgeschoben ist. Der wahre Grund liegt für mich vielmehr darin, sich seine ruhige, kleinbürgerliche Spießerwelt aus Skepsis dem Fortschritt gegenüber nicht zerstören lassen zu wollen. An alten Dingen festhalten bedeutet in dem Fall, Neues meiden, die Zukunft verhindern. Doch ich kann dieser Einstellung schon ein Stück weit Verständnis entgegen bringen. Wer sich entscheidet hier zu leben, entscheidet sich für die Vergangenheit und gegen die Zukunft. Auch für mich wird irgendwann der Schritt kommen, mich dieser Entscheidung zu stellen, um mich nicht in meinen Erinnerungen zu verlieren, sondern der Zukunft entgegen zu treten. Meiner Vergangenheit den Rücken zu drehen und nach vorne blicken?; ein schwieriger Prozess, und ich werde erst in einigen Jahren sehen, ob ich ihn gemeistert habe.

17.03.2004

Fortsetzung folgt ...

Mittwoch, 21. September 2011

Die Stadt, die genauso interessant ist wie die Harzreise - Teil 1

Es ist Montag. Dieser Montag ist wie Montage nun mal sind. Das Wochenende ist gerade erst vorbei und die vorher erhoffte Erholung ist ausgeblieben. Nun, da man statt dringend benötigter Entspannung vor einer vollen harten Woche steht, möchte man eigentlich seine Ruhe haben, oder, da dies in der momentanen schulischen Lebensphase nicht in der eigenen Hand liegt, einfach nur teilnahmslos existieren und diesen verflixt langen Tag hinter sich bringen. Da kommt einem Schüler, wie ich es nun mal noch ein paar Jahre bin, eine Deutschstunde gerade recht.
Während andere möglichst gehaltvoll versuchen zu diskutieren und damit auf der ganzen Linie versagen (wie kann man überhaupt an einem Montag Morgen Diskussionen führen?), kann und offensichtlich darf man sogar öffentlich und provokant unproduktiv dahinvegetieren. In der Zeit in der ich also den wirklich sinnlosen Gesprächen über die ach so steife Philisterwelt lausche, denke ich mir, dass dieser Unterricht doch eigentlich nicht gerade das Gegenteil von steif ist. Doch dann die Überraschung: Ein Ausbruch von Lockerheit und unkonventioneller Unterrichtsführung. Eine Aufgabe, welche nun ganz und gar nicht dem festgefahrenen Lehrplan entspricht. Wir, also die Schüler die eigentlich nichts anderes als Erholung suchen, sollen (was haben wir schließlich für eine Wahl?) ganz im Sinne von Heinrich Heines "Harzreise" (ein wirklich einschläfernd interessantes Werk) eine Stadt beschreiben, die mindestens genauso faszinierend ist, wie dieses Buch. Beschreiben trifft es aber noch nicht ganz, sondern eher auseinander nehmen, kritisieren, bloß stellen, blamieren und angreifen. Eine, wie ich trotz der öden Vorlage finde, durchaus gute und interessante, wenn vielleicht auch nicht allzu produktive Arbeit.
Ich schnappe mir also einen Block, obwohl ich nicht wirklich vorhabe, meine Eindrücke direkt aufzuschreiben. So hatte es uns eigentlich unsere Deutschlehrerin (welche letztens erst ein Kind zu Welt brachte) empfohlen oder besser befohlen. Ich beschließe die gewonnenen Erfahrungen lieber in einer weiteren supi spannenden Unterrichtsstunde - nämlich Physik - zu notieren. Mit meinem Block in der Hand schlendere ich zum großen Ausgangstor unseres sogenannten Hochbegabten-Gymnasiums, welches mich in eine völlig andere Welt bringt: "Die Stadt, die genauso interessant ist wie die Harzreise"

... Fortsetzung folgt ...


Teil 2

Dem aufmerksamen Leser mag es bereits aufgefallen sein. Dies ist kein aktueller Text, sondern eine sogar benotete Niederschrift aus dem Jahre 2004 in der 9. Klasse. Zugegeben an der ein oder anderen Stelle hat mein 23jähriges Ich meinem 15jährigen Ich ein wenig unter die rhetorisch unterentwickelten Arme gegriffen, aber das ist die Ausnahme geblieben. Es folgen noch 4 - 5 weitere Teile. 



Auszug aus dem Original

Sonntag, 18. September 2011

Köter und Greis


Es regnet. Eine Armada aus schweren Tropfen fällt auf Berlin. Es werden Regenschirme aufgespannt und die Menschen laufen mit gesenktem Haupt den stürmischen Böen entgegen. Alle kämpfen auf ihre Weise gegen den Regenschauer und jeder ist auf sich allein gestellt. Ich beobachte wie sich eine alte Frau auf dem Trottoir entlang kämpft. Ich würde sie auf mindestens 80 schätzen, aber ich bin im Schätzen recht schlecht, deswegen gebe ich ihr einfach das Attribut vergreist. Auf einen Stock gestützt bahnt sie sich ihren Weg gegen das Wetter, Schritt für Schritt. Bei ihr besonders hart entgegen schlagenden Winden pausiert sie für einen kurzen Moment und hält die Hand vor ihr mit tiefen Furchen durchzogenes Gesicht. Es ist so als würde allein schon ihr Äußeres Geschichten von den vielen Jahrzehnten, die sie durchlebt hat, erzählen, ohne dass sie den Mund öffnen müsste. Menschen eilen an ihr vorbei und die Frau kämpft mit verbissenen Gesichtsausdruck ihren einsamen Kampf.
Ein Hund kommt auf sie zu gelaufen. Mit wedelnden Schwanz und nicht im geringsten durch das Wetter negativ beeinflusst, beschnüffelt er die Frau samt ihres Gehstockes. Ihre Gesichtszüge ändern sich auf der Stelle und freudestrahlend beginnt sie auf den kleinen Vierbeiner einzureden. „Na du bist aber ein Süßer“ Wie so eine simple Begegnung mit einem kleinen Terrier einem doch den Tag versüßen kann. „Na du kleiner Racker“ Gewitter, die Schmerzen in den Gelenken oder der noch vor ihr liegende lange Weg, alles ist auf einmal vergessen. „Ein ganz Feiner bist du“ Besonders scheint sich das Fellknäul für den Gehstock der alten Dame zu interessieren. „Na wie heißt du denn?“ Schnüffelnd umkreist er den Stock ein paar Mal. „Na wo ist denn dein Herrchen?“ Bis er schließlich stehen bleibt und sich einen kurzen Moment umschaut. „So ein lieber Hund bist du“ Dann hebt er das Bein, pisst der Frau an den Gehstock und verschwindet.

Da hab ich mir so gedacht: Das Leben ist manchmal ein ganz schönes Arschloch.

Mittwoch, 14. September 2011

Prokrastination

Ich glaube ich leide unter Prokrastination. Du weist nicht was Prokrastination ist? Bitteschön:

"Eine Aufgabe auszuwählen, während man gleichzeitig eine andere in Wartestellung bringt, bedeutet Prioritäten setzen. Dies ermöglicht den Menschen einen Punkt nach dem anderen von der Aufgabenliste zu streichen. Prokrastination ist es, wenn man diese Liste ständig umorganisiert, sodass wenig oder überhaupt nichts von ihr erledigt wird." 1

Oder vereinfacht gesagt:

"Prokrastination ist die Tendenz von Menschen, zu erledigende Aufgaben ständig aufzuschieben." 2

Ich habe mal einen Internet-Test dazu gemacht. Das Ergebnis:

"Ihr Prokrastinationsfeedback:

Ihr Prokrastinationswert beträgt über 90%. Verglichen mit den Daten aus einer Umfrage bei ca. 900 Studierenden der Westfälischen-Wilhelms Universität Münster, lässt sich ihr Testwert wie folgt einordnen:
Von allen Befragten haben mehr als 90% niedrigere Prokrastinations-Werte als Sie, somit umgekehrt weniger als 10% aller Befragten höhere Werte als Sie.

Nach unserer Erfahrung fragen Menschen häufig bei uns um Hilfe nach, wenn ihr Prokrastinationswert 85% oder mehr beträgt.
In diesem Fall sollten Sie erwägen, sich an einen psychologischen Psychotherapeuten zu wenden. Ihre Krankenkasse kann Sie über psychologische Psychotherapeuten in Ihrer Nähe informieren." 3

Abgesehen davon, dass ich mir nicht sicher bin, ob "psychologischer Psychotherapeut" nicht ein Pleonasmus ist, frage ich mich natürlich jetzt schon:

Muss ich mir Sorgen machen??


Montag, 12. September 2011

Clubbing

Ich bin früher kein allzu großer Fan von Clubs gewesen. Also das ist noch zu sacht formuliert. Ich sag mal so: Wenn man Rosinen und Oliven miteinander kreuzen würde und es für dieses Produkt dann ein Fachgeschäft gäbe, dann wäre ich in diesen Laden genauso gerne reingegangen wie in Clubs.
Und so wurden Einladungen von Freunden und Mitbewohnern in der Regel von mir ausgeschlagen, wenn die Pläne auf "Disco" hinausliefen. Um es mal klipp und klar zu sagen: Ich hasste solche Schuppen. Die laute, monotone und dazu noch ständig beschissene Musik. Die von den Ausdünstungen der Gäste übel riechende und stickig wabernde Luft. Die Atzenköpfe und aufgebitchten RTL II Zuschauer, welche sich in diesen Bruchbuden bewegen. Und natürlich kostet so ein Abend auch noch ne Menge Geld. All das führte zu meiner konsequent gelebten Antipathie gegenüber Clubs. Doch man entwickelt sich ja weiter. Ich bin nun reifer, erfahrener, toleranter und vor allem viel raunziger (was "raunzig"? ja genau!). Und so führte diese Entwicklung dazu, dass ich einige Jahre und auch einige Clubbesuche später meine Meinung komplett geändert habe zu einem völlig überzeugten "Meh ... geht so".

Ich bin letztens erst wieder in so einem Etablissement gewesen. Angestanden, Ausweis gezeigt, Zehn Euro bezahlt, Reingegangen, Garderobe gesucht, Garderobe gefunden, Garderobe verlassen (Allerdings immer noch mit meinem Jackett, die Zwei Euro hab ich mir gespart). Danach stellt man sich natürlich erstmal an die Bar an, weil man was trinken muss. Ordentlich trinken muss man! Alle müssen ordentlich viel trinken. Deswegen muss ich auch ewig warten bevor ich dran komme. Und als ich so warte denke ich mir: "Mh ... zehn euro Eintritt? Zehn Euro? ZEHN EURO??!! Ich meine Zehn Euro, das sind ja im Prinzip Zwanzig D-Mark. Als ich ein kleiner Junge war, hab ich für eine Mark ein Überaschungs-Ei bekommen. Ich habe also gerade Zwanzig Überaschungs-Eier für den Eintritt hingelegt. Und in jedem 7. Ei gibt ja eine coole Figur. Also quasi entsprach der Eintritt ziemlich genau 2,85 Kinder-Happy-Hippo-Figuren. Naja hilft ja nichts, da muss ich jetzt wohl durch.
Beim Warten wird mir langsam recht heiß. Das über meine zarten Schultern gespannte Sakko fühlt sich hier ein wenig deplatziert und wärmt mich unnötigerweise. Trotzdem freue ich mich die Garderoben-Gebühr eingespart zu haben.
Ich beobachte die Tanzfläche. Es ist ca. 0 Uhr und hier tanzt noch niemand. Warum es erst gegen 2 Uhr richtig los geht? Keine Ahnung. Wahrscheinlich braucht es so seine Zeit bis man genug Alkohol intus hat, damit man sich weder über die eigenen Unzulänglichkeiten beim Balztanz noch über die Armut an geistiger Niveaufülle Gedanken macht.
Der teuerste Hippo: 23 Jahre alt, 50€ wert
Aber zumindest läuft schon die Musik. Die Mukke in Clubs wird mir zwar nie richtig gefallen, ich selbst würde sie mir nicht anhören, aber so richtig schlimm finde ich es nun auch nicht. Vor allem höre ich keine Unterschiede. Für mich klingt ein Lied wie das nächste und ein Club wie der andere. Deswegen fällt es mir schwer nachzuvollziehen, wenn sich Leute über einen Club beschweren auf Grund der Musik, die da gespielt wird. In eine Disco zu gehen und sich dann über die Elekto-Musik aufzuregen, ist ungefähr genauso, wie zum Frauenfußball zu gehen und sich dann über das schlechte Spiel zu beschweren.
Der Schweiß rinnt mir inzwischen in kleinen Tropfen über die Kopfhaut. bis sie sich am Haaransatz zu einen Rinnsal zusammenschließen und mir über die Stirn laufen. Boah, ich würde gerne mein Sakko abgeben, aber inzwischen ist das ursprüngliche Argument des Geldsparens zur Nebensache verkommen und es geht mir vor allem ums Prinzip. Ich habe es endlich geschafft mir ein kühles 6 € Bier geben zu lassen. Das verschafft mir zumindest ein wenig Linderung was meine erhöhte Temperatur betrifft. 6 €, das wären fast 2 Kinder-Happy-Hippos gewesen.
Wie würde eigentlich ein alkoholfreier Club aussehen? Ich meine für die Moslems. In dem Forum steht zumindest, dass Discos voll böse sind, mit all dem Alkohol und den Drogen. Und in der Tat, kaum hab ich mich im Raucherraum niedergelassen, werde ich schon gefragt ob ich Extacy dabei habe. Ich verneine wahrheitsgemäß, ärger mich aber trotzdem. Eine Packung Tic-Tac und ich hätte mir heute was dazu verdienen können.
Endlich(?) geht es auf die Tanzfläche und nach einer Weile tanze ich grazil zu den Rhythmen. Ich bewege ich mich fast schon wie in Trance. Also eigentlich ist es eher Fieberwahn. Die durch mein Jackett aufgebaute Hitze tut mir glaube ich nicht allzu gut. Ich komme nach einer Stunde wieder zur Besinnung und bemerke, wie um mich herum die Menschen auf Sicherheitsabstand gegangen sind. Ich wünschte das wäre das erste Mal. Ich gebe mich geschlagen und suche die Garderobe auf, um endlich mein mich unerträglich wärmendes Kleidungsstück loszuwerden. Biete dem Typen an der Garderobe 2 Kinder-Happy-Hippo als Bezahlung an, was er leider ablehnt und begebe mich dann wieder zu meinen Freunden. Diese haben beschlossen sich auf den Weg nach Hause zu machen. Hat sich ja richtig gelohnt die Garderobe zu nutzen ...

... oder in einen Club zu gehen.

Mittwoch, 7. September 2011

Samstag, 3. September 2011

Spuren lesen

Ich hinterlasse gerne Fußspuren. Also im übertragenen Sinne. Ich freue mich jedesmal aufs Neue, wenn ich bemerke, dass ich auf etwas oder auf jemanden nachhaltig Einfluss genommen habe. Das ist gar nicht so schwer, wie man vielleicht denkt. Zum Beispiel, wenn man am späten Abend gefragt wird, auf welchem Weg man am schnellsten zum Kottbusser Tor kommt. Einfach mal demjenigen empfehlen mit der S-Bahn Richtung Spandau zu fahren und am Pichelsberg aussteigen, "Von da aus kann man das locker erlaufen". Na gut, das ist natürlich die vollkommen andere Richtung, zusätzlich im völligen Niemandsland und mit ein bisschen Glück hat er gerade die letzte S-Bahn für den Hinweg benutzt, so dass er bis Vier Uhr morgens auch noch da festhängt.
Da liegt die Kneipenmeile am Pichelsberg - und 20 Km daneben die vom Kotti
ABER! man stelle sich nun bitte vor was dieser Ortsunkundige nun für eine coole Geschichte zu erzählen hat. "Ich wollte mich eigentlich nur mit meinen Berliner Freunden in einer Bar am Kotti treffen, aber so ein verrückter Sachse mit Strubbelhaaren hat mich in die völlig falsche Richtung gelotst und nun hänge ich hier am Arsch der Welt fest." So wäre vielleicht der Anfang seiner packenden Story. Und noch etwas Positives wird er dieser einsamen Nacht abgewinnen können. Wann hat man schon mal die Möglichkeit in völliger Stille und ohne eine Menschenseele eine Nacht nur für sich zu haben und sich einmal über die wirklich wichtigen Dinge im Leben Gedanken zu machen? Bin ich wirklich glücklich in meiner Beziehung? Verschwende ich mein Potential? Und vor allem wie mache ich jemanden ausfindig und lasse ihn dann beseitigen, wenn ich diese Person nur kurz gesehen hab, als ich nach dem Weg fragte?
Ich mein wie hätte denn die Alternative ausgesehen, wenn ich nicht eingegriffen hätte? Eine weitere bedeutungslose Nacht? Freunde mit denen man nur noch in alten Geschichten schwelgt? Sinnloses Besaufen bis man seine Sorgen vergisst? Ich musste einfach mit helfender Hand eingreifen ... und außerdem wollte ich den Punkt "Einen Tourist, welcher nach dem Weg fragt, wissentlich in die Falsche Richtung schicken" von meiner "Berlin-Liste" abhaken (check)
Sicher, man muss auf seine Umwelt und Mitmenschen nicht zwingend so hinterhältig Einfluss nehmen, um Fußspuren zu hinterlassen. Manchmal reicht auch schon eine lustige Gruppe von netten Leuten, ein alkoholgeschwängerter Männertag und das Bedürfnis keinen 08/15-Shot zu trinken aus, damit man die Welt verändert. So hatte uns nämlich der Drang erfasst einen ... öchem ... ich sag mal interessanten Kurzen trinken zu wollen: "Den Mexikaner" Eine Mischung aus Tomatensaft, Wodka und Tabasco, welchen der Barkeeper nicht kannte, uns aber dennoch freundlicherweise mixte. Als dann beobachtet wurde, wie er das für ihn neue Getränk auch probierte, stellte man ihm die Frage. "Und? Geil und haut rein, oder"? Woraufhin er antwortet: "Ja, rein hau'n tut er, aber geil isser nich'"
Letztens bin ich wieder in jener Bar gewesen und siehe da: Der Mexikaner wurde mit ins Sortiment aufgenommen. Als wir dann einen Mittelamerikaner bestellten (irgendwie muss man ja die Wortwiederholung von Mexikaner vermeiden) und unsere Geschichte vom Männertag erzählten gab es als Reaktion ein "Ach, ihr wart das!"
Mir ist wohl bewusst, dass ein verirrter Tourist und die Verbreitung von einem Shot, für die Welt eher von marginaler Bedeutung sind, aber diese Beispiele lassen sich nun auch auf gewaltigere Projekte adaptieren. Ich glaube das zählt mit zu den wichtigsten Dingen in meinem Leben, Fußspuren zu hinterlassen ...

Donnerstag, 1. September 2011

Belohnung

Ein Monat ist nun rum, seit Ich mich wieder aktiv an meinem Blog beteilige. Richtig Spaß hat mir das gemacht und noch mehr gefreut hat mich das positive Feedback. Die Besucherzahlen sind im Gegensatz zu meinen früheren Beiträgen geradezu explodiert. Gut ich will nicht übertreiben. Reich werde ich mit meinem Blog sicher nicht, vor allem weil ihr alle "adblock" anhabt! Und überhaupt. Warum bekomme Ich so viel mehr Klicks als in den vergangenen Monaten/Jahren? Pah! ... Ich versuch mich mal da nicht allzu sehr reinzusteigern. 

Wenn der Anstieg konstant bleibt, habe ich in 6 Monaten 28Mio Besucher

Ich dachte mir, wenn sich schon jemand die Mühe macht, auf den von mir veröffentlichten Link zu gehen, sich durch den Mist zu wurschteln und dann auch noch die Zeit findet auf "like" zu klicken oder einen Kommentar zu schreiben, ja dann hat sich derjenige eine Belohnung verdient. Aber wie belohnt man eine Gruppe von Menschen, die sonst wo vor ihren Monitoren hocken, sich den Hintern breit sitzen und so von Langeweile erfüllt sind, dass sie sogar meinen Blog lesen?


Ich habe in meinem Leben schon eine Menge peinlicher Sachen erlebt. Die meisten dieser Geschichten kennen viele Leute, aber ich habe es bis jetzt erfolgreich geschafft ein par wenige Storys der Allgemeinheit vorzuenthalten. Als "Belohnung" werde ich nun demnächst eine dieser Anekdoten veröffentlichen.

Am 07.09.2011, also an meinem Geburtstag, werde ich von 12 bis 14 Uhr besagten Blogeintrag online stellen. 
... und danach wieder löschen