Mir gefällt das urbane Dasein. So ein Landleben in der Natur, mit wilden Tieren und sonstiges Grabbel-Gesocks wäre nichts für mich. Umso drastischer reagiere ich dann auch, wenn ich in der Stadt auf ein Lebewesen stoße, welches meiner Meinung nach dort nichts zu suchen hat.
Ich schlendere durch die Hauptstadt. Wahrscheinlich irgendwo hin. Da sehe ich, wie sich aus dem Dickicht ein roter Fellball auf mich zu bewegt. Und schau an, ein Fuchs! Mitten in Berlin. Steht nur durch eine kleine Absperrung von mir getrennt da und macht… ja wie machen Füchse eigentlich? Bellen? Knurren? Also ich würde sagen es war eine heiserere Mischung von beiden. Also heiser, nicht heiß! Mit einer aggressiven Zutraulichkeit … oder besser mit einer zutraulichen Aggressivität starrt der Fuchs mich an und zeigt mir seine vergilbten Zähne.
In London herrscht die europaweit höchste Fuchsdichte |
„Bleib hier lieber Fuchs, ich hab gleich was für dich“, sage ich und gehe in den nahegelegenen Kiosk, um eine Rolle zu kaufen, eine Prinzenrolle. Als ich wieder an der Stelle meiner Begegnung mit dem haarigen Rot bin, ist keine Spur mehr von dem Tier zu sehen und ich stehe nun mit dem royalen Keksgebäck in der Hand dumm da. Enttäuscht möchte ich schon umkehren und meinen ursprünglichen Weg, wohin auch immer, fortsetzten, da höre ich es erneut rascheln und der kleine Fuchs steht wieder an der Absperrung. Mit gierigem Blick fixiert er die von mir für ihn gekauften Kekse.
Poldis Favorit |
Nach einer Weile hat das Tier die Lektion verstanden und verkriecht sich zurück in seine Natur. So schnell wird sich der Fuchs nicht mehr unter Menschen wagen.
Als ich mich umschaue, sehe ich rings um mich ein Traube von Menschen mit schockierten Gesichtern. Völliges Unverständnis zeichnet sich in ihren Mienen ab. Ich habe das Gefühl ich bin hier nicht länger erwünscht und verziehe mich auf leisen Sohlen.
Das war also mein Besuch im Zoo.
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