Mittwoch, 10. August 2011

Meine Königin?

 Die Liebe ist schwierig, die Liebe ist hart
Wie sie mich oft täuscht, wie sie mich stets narrt
Ich erzähl eine Story, mit Wahrheit, der nackten
Es ist ne Geschichte und sie spielt in fünf Akten

Es war nach der Uni, auf dem Weg ins Zuhaus
Der gleiche Weg wie immer, ich kannte mich aus
Ich sah schon von Weitem die liebliche Frau
An jedes Detail erinner ich mich genau
Jeden Tag aufs Neue stand sie nämlich hier
Und jeden Tag aufs Neue kam ich auch zu ihr
Ich ging auf sie zu, um sie anzusprechen
Gott war mir übel, fast schon zum brechen
Unglaublich nervös, und mit Schweiß auf der Stirn
Es war ein totales Wirrwarr im Gehirn
Ich riss mich zusammen und fasste den Mut
Meinen Mund zu öffnen, das klappte ganz gut
"Ich hätt gern 2 Kugeln, zweimal Pistazie"
Unglaublich, die Anmut, die Schönheit, die Grazie
Sie gab mir mein gewünschtes Eis in die Hand
Da war doch irgendwas, irgendwas das uns verband
"Macht Ein-Euro-Vierzig" säuselt sie in mein Ohr
Zumindest in dem Moment, kam mir das so vor
Das Geld fiel von meinen in ihre Hände
Ihr Blick, dacht ich mir, der spricht doch wohl Bände
Trotz all dieser Zeichen, die ich hier wahrnahm
Blieb ich einfach still, zu groß wär die Scham
Ich wollt schon kehrtmachen und einfach weggehn
Doch so würd ich sie erst morgen wiedersehn
Also begann ich mich zu fokussieren
Verdrängte die Angst mich total zu blamieren
Ich musst ihr erklärn, ich sei keiner der Sorte
die immer nur Sex wolln, so kamen diese Worte:
"Bitte, Bitte Eiskugelverkäuferin,
Bitte, Bitte sei doch meine Königin!"

Beim Aufstehn, in der Uni und beim Schlafengehn
Egal was ich mache, ich kann mich nicht verstehn
Es gibt da einen geisteskranken Typen in mir
Ich bin mir im klar'n: ich bin verrückt, ... verrückt nach dir!

Sie reagierte geschockt auf meine Avancen
Ich hätte bei ihr nun mal gar keine Chancen
Ihre kalte Ablehnung brach mir schlicht das Herz
Auch noch Tage später lähmte mich dieser Schmerz
Das Leben am Ende, es gab keinen Sinn
Es wär wohl am Besten, werf ich alles hin
So begab ich mich auf den Weg zur ner Brücke
Spräng ich hier hinab, gäbs von mir viele Stücke
Doch während ich zu meinem Enderlösungpunkt ging
Gab es ein Ereignis, so dass ich doch am Leben hing
Ich sah eine Göttin, mitten auf der Straße
Die Augen, ihre Wangen, ihre Haare und die Nase
Kurz gesagt einfach jedes noch so kleine Detail
War, primitiv formuliert, absolut geil
So schön,. dass sie mir einfach ins Auge stach
Sie ging gerade ihrem harten Job nach
Ihr ganz und gar sinnesbetörender Duft
Raubte mir auf der Stelle die ganze Luft
Die Schmetterlinge tanzten wild in meinem Magen
So schritt ich zu ihr rüber, um ihr etwas zu sagen:
"Bitte, Bitte Bratwurstverkäuferin,
Bitte, Bitte sei doch meine Königin!"

Beim Aufstehn, in der Uni und beim Schlafengehn
Egal was ich mache, ich kann mich nicht verstehn
Es gibt da einen geisteskranken Typen in mir
Ich bin mir im klar'n: ich bin verrückt, ... verrückt nach dir!

Mit ihr war mein Leben prall gefüllt mit Sinn
Ihr gab ich mein letztes Hemdchen hin
Dafür gabs im Gegenzug Wurst und Liebe
Ich wünschte mir, dass sie für immer bliebe
Doch unser Glück war nur von kurzer Dauer
Denn Zwietracht lag schon gespannt auf der Lauer
Das Problem begann mit einer Entscheidung
"Ich will nicht immer nur Wurst" war nämlich meine Meinung
Obwohl ich es unglaublich sexy fand
Wie sie stets hinter ihrer Imbissbude stand
Entwickelte sich in mir ein großer Traum
Diesen zu unterdrücken gelang mir kaum
Ich dürstete nach schmeckenden Leckereien
Die nicht gefüllt waren mit tierischen Innereien
Ein Bissen vom Brot, ein Happen vom Kuchen
Ich begann immer stärker nach Wurstfreiem zu suchen
Und eines Tages, ich glaub es war "Netto"
Hatte das Schicksal ein Überraschung in Petto
Mitten im Markt mit preisgünstigen Marken
Spürte ich einen Drang, und zwar einen starken
Der Grund war ein Mädchen, grazil wie ein Tanz
Ich spürte eine Regung in meinem Schwa chkopf
Ohne lange hin und her zu überlegen
Denn eigentlich war ich ja vergeben
Denn eigentlich hatte ich ja eine Frau zu hause
Ich brauchte nur dringend von Würstchen ne Pause
Ich meine moralischen Regeln brach
Und an die Theke zu ihr ging und sprach
"Bitte, Bitte Käsefachverkäuferin,
Bitte, Bitte sei doch meine Königin!"

Beim Aufstehn, in der Uni und beim Schlafengehn
Egal was ich mache, ich kann mich nicht verstehn
Es gibt da einen geisteskranken Typen in mir
Ich bin mir im klar'n: ich bin verrückt, ... verrückt nach dir!

Zartschmelzend wie Käse in der Sonne
Sah ich sie zergehen, es war eine Wonne
In ihrer hygienischen weißen Tracht
Umarmte sie mich fest, mit aller Macht
Von nun an war sie mir für immer ergeben
Sie schwor mir die Treue, so lange wir leben
Immer wenn sie von Arbeit nach Hause kam
Gabs Gauda, gabs Harzer, gabs Parmesan
Mit Feta, oder auch mit Appenzeller
Sah ich sie Heim kommen, wurd mein Tag viel heller
Tilsiter, Allgäuer, Gorgonzola
Runter gespült mit einem süßen Glas Cola
Selbst Emmentaler gab es für mich auch
Meine Liebe wuchs stark, so wie mein Bauch
Sie sah die Verwandlung und doch blieb sie nett
Ich kann es nicht leugnen, ich wurde sehr fett
Und eines Tages beim Käsefondue
Dacht ich mir: "Dick sein, das wolltest du nie"
Ich musst mich entscheiden, war es das Wert?
Die Liebe ist eben ein zweischneidiges Schwert
Ich grübelte etwas, es war nicht sehr leicht
Ich war es auch nicht, also rief ich gleich
"Meine so sehr geliebte Käsefrau
Wir müssen uns trennen, ich weiß es genau!"
Sie war geschockt, es kullerten Tränen
Ich war auch traurig, muss ich das erwähnen?
Ich bat sie inständig: "So sag doch was!"
Doch ihre Traurigkeit schlug um in viel Hass
Von nun an bekam ich von Tag zu Tag
Eine Morddrohung von ihr, im Briefkasten sie lag
Fotomontagen von mir ganz ohne Kopf
Der Volksmund sagt wohl: "Du armer Tropf!"
Sie wollte mich ändern und zwar zum Eunuchen
Ich musste mir Hilfe und Schutz vor ihr suchen
Ich hat ne Idee und ich dachte dabei
An die grünen Freunde, an die Polizei
So ging ich also aufs örtliche Revier
"Easy-Pisi" dachte ich so bei mir
Bei der Exekutive angekommen
War mein Plan allerdings wie weggenommen
Ein Engel in grün, oder vielleicht in blau
Die Farbe der Bullen? Keiner weiß es genau
Auf jeden Fall, war sie unglaublich schön
An ihren Anblick könnt ich mich gern gewöhn
Ich wollte keine weitere Zeit vergeuden
Von meiner Liebe musst ich sie überzeugen
"Bitte, Bitte bildschöne Polizistin,
Bitte, Bitte sei doch meine Königin!"

Beim Aufstehn, in der Uni und beim Schlafengehn
Egal was ich mache, ich kann mich nicht verstehn
Es gibt da einen geisteskranken Typen in mir
Ich bin mir im klar'n: ich bin verrückt, ... verrückt nach dir!

Ich vergess nie den besten Tag meines Lebens
Das Warten auf noch so nen, das wäre vergebens
Woran es auch immer gelegen ham muss
Ihre Antwort war nämlich ein sinnlicher Kuss
Von nun an waren wir ein richtiges Paar
Und ganz nebenbei war für sie auch noch klar
Mein Problem zu lösen, mit meiner Ex
Auf Ex reimt sich leider nun mal einzig Sex
Der war gigantisch, es gab keine Normen
Handschellen, Schlagstöcke, dazu Uniformen
Auch einfach mal nur bekleidet mit Schürze
All das gab dem Beischlaf die richtige Würze
Es lief so perfekt, ich konnt es kaum glauben
Ich wollte mir keinen Fehler erlauben
Doch ich fühlte kleine Probleme aufkeimen
(So langsam nervt es mit den dämlichen Reimen)
Es störte mich nämlich ne gewisse Sache
Allein unter Männern, war sie auf der Wache
Als einzige Frau in mitten von Herren
Dies begann nun an meinen Nerven zu zerren
Ich malte mir schreckliche Bilder aus
Sie treibts mit nem Typen, sein Name ist Klaus
Und Klaus besorgt es dann meiner Frau
Ich hasse Klaus, die dumme Sau
Ich schmiedete Pläne für den blöden Klaus
Ich dachte mir schon, ich mach Klaus den Garaus
Misstrauen gegenüber meinem Schatz
Ließen in meinem Kopf gar keinen Platz
Für Romantik oder schöne Gefühle
So strahlte ich aus ne unglaubliche Kühle
Außerdem war ich nur am sie-kontrollieren
Und Lust blieb auch keine mehr fürs Kopulieren
Und nach und nach brach sie dann auseinander
Die Beziehung, die wir hattn miteinander
Schlussendlich ging sie vollkommen zu Bruch
Was mir jetzt bleibt ist nur der dämliche Spruch
Die Eifersucht ist eine Leidenschaft
Die mit Eifer sucht was Leiden schafft

Die Liebe ist schwierig, die Liebe ist hart
Wie sie mich oft täuscht, wie sie mich stets narrt
Dies war meine Story, basierend auf Fakten
Dies war die Geschichte, in versprochnen fünf Akten

Doch wer mir nun  glaubt, dies alles sei wahr
Bei dem wäre mir auf der Stelle klar
Dass er mich nicht kennt und zwar gar kein Stück
Denn wie oben beschrieben, bin ich nicht zum Glück

6 Kommentare:

Paw hat gesagt…

Herrlich, wenn auch holprig =)

Mein Lieblingsreim war der mit Pistazie auf Grazie - aber da sind ja viele Goldstücke dabei.

Aber woher kommt diese plötzliche lyrische Muse?

ronnizzle hat gesagt…

hab das ma vorner weile angefangen ... und nun wieder entdeckt und beendet ... ursprünglich hat ich auch ne melodie dazu im kopf ... die ging so "dumdidumdidumdumdum"

Chris hat gesagt…

Wow, das ist ja ein episches Werk ! Ich mag es wie du deinen speziellen Humor in Reimform verpackst und wie sich beides ergänzt. Die angebliche Holprigkeit macht es in meine Augen umso authentischer und verleiht der Sache Charakter... Ich bin mir ziemlich sicher: In diesem Stil kannst nur Du so "virtuos" dichten ;-)... Chapeau !

ronnizzle hat gesagt…

danke für das lob, auch wenn virtuos nur in anführungszeichen steht ;)

Schmardt hat gesagt…

Rilke isbn einpacken, der Lutscher

ronnizzle hat gesagt…

wat willst du?