Der Weihnachtsmann wacht
plötzlich auf
Fragt sich: „Wo bin
ich?“ - kommt nicht drauf
Das Gedächtnis ist
vernebelt
Er ist gefesselt und
geknebelt
In Plastikfolie eingepackt
Bis auf die Mütze ist er
nackt
Ganz ohne Mantel ist ihm
kalt
Wer entführte ihn aus dem
Wald?
Dunkelheit wohin er schaut
Ihn überkommt ne
Gänsehaut
Eingesperrt in einem
Keller
Wartet er auf seinen
Killer
Von Oben kommt ein leises
Knarren
Als würden große Pfoten
scharren
Man hört jetzt Schritte
näher kommen
Die Atmosphäre ist
beklommen
Ganz langsam dreht sich
der Türknauf
Und leise geht die Tür
nun auf
Eine Gestalt betritt den
Keller
Santas Herz schlägt immer
schneller
Sein Entführer schaut ihn
an
Wodurch Santa erkennen
kann
Dass sie alte Bekannte
sind
Denn beide kennt ein jedes
Kind
Beide sind wirklich sehr
beliebt
Doch ob es sie nun
wirklich gibt
Kann Niemand mit
Gewissheit sagen
Doch wer stellt denn
solche Fragen
Ganz fest auf den Tisch
angebunden
Fühlt Santa sich nicht
frei erfunden
Und auch sein Gegner wirkt
real
In dessen Hand blitzt
Edelstahl
Er hat ein Messer
mitgebracht
Welch Grausamkeiten bringt
die Nacht
Welch Horror steht ihm
noch bevor
Der Killer flüstert in
sein Ohr
„Endlich bist du auf
meinem Tisch
Endlich hab ich dich nur
für mich
Endlich kann ich dich hart
bestrafen
Heut leg ich dich für
immer schlafen
Heut kannst du den Tod
begrüßen
Heut wirst du für die
Taten büßen
Die niemand sonst erkennen
kann
Heut stirbst du, lieber
Weihnachtsmann
All deine „Ach so guten
Taten“
Haben dich nämlich
verraten
Zwar gibst du gern
Geschenke aus
Doch spionierst du Alle
aus
Denn du willst nur Kinder
beschenken
Wenn sie wie der
Weihnachtsmann denken
Wenn sie sich immer gut
benehmen
Wenn sie sich auf der
Stelle schämen
Sollten sie einen Fehler
machen
So musst du Alle
überwachen
Für dich ist früher oder
später
Jeder möglicher Übeltäter
Am Nordpol sitzt du, Santa
Klaus
Ein ganzes Jahr in deinem
Haus
Draußen stürmen Wind und
Schnee
Drin hilft dir die NSA
Zustände wie vor der
Wende
Doch damit mache ich ein
Ende
Nichts nutzt dein betteln
und dein flehen
An deinem Mantel kann man
sehen
Am liebsten trägst du
tiefes Rot
Doch zu viel davon bringt
den Tod
Hättest du's wie ich
gemacht
Und niemanden so überwacht
Sondern für alle Kinder
dieser Welt
Kleine Geschenke
hingestellt
Kleine Freuden leicht
versteckt
Wärst du heut nicht mit
Blut bedeckt“
Das scharfe Messer in der
Hand
Schaut er auf Santa ganz
gebannt
Eine Sekunde voller Stille
„Und was ist dein
letzter Wille?“
Der Weihnachtsmann öffnet
den Mund
„Kennst du denn nicht
den wahren Grund?
Gute Kinder zu belohnen
Schlechte Kinder nicht zu
schonen
So bessere Menschen machen
Dafür muss man sie
überwachen“
Santas Feind hört kaum
noch hin
Er hält das alles für
Schwachsinn
Er hat heute kein Mitleid
Er ist für einen Mord
bereit
Er ist auf Äußerste
gespannt
Er hat das Messer in der
Hand
Er will ihm jetzt die
Strafe geben
Er nimmt schlussendlich
Santas Leben
Er fühlt nach der Tat nur
Ekstase
Er ist der gute Osterhase
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