Montag, 23. Dezember 2013

Last Christmas

Der Weihnachtsmann wacht plötzlich auf
Fragt sich: „Wo bin ich?“ - kommt nicht drauf
Das Gedächtnis ist vernebelt
Er ist gefesselt und geknebelt
In Plastikfolie eingepackt
Bis auf die Mütze ist er nackt
Ganz ohne Mantel ist ihm kalt
Wer entführte ihn aus dem Wald?
Dunkelheit wohin er schaut
Ihn überkommt ne Gänsehaut
Eingesperrt in einem Keller
Wartet er auf seinen Killer
Von Oben kommt ein leises Knarren
Als würden große Pfoten scharren
Man hört jetzt Schritte näher kommen
Die Atmosphäre ist beklommen
Ganz langsam dreht sich der Türknauf
Und leise geht die Tür nun auf

Eine Gestalt betritt den Keller
Santas Herz schlägt immer schneller
Sein Entführer schaut ihn an
Wodurch Santa erkennen kann
Dass sie alte Bekannte sind
Denn beide kennt ein jedes Kind
Beide sind wirklich sehr beliebt
Doch ob es sie nun wirklich gibt
Kann Niemand mit Gewissheit sagen
Doch wer stellt denn solche Fragen
Ganz fest auf den Tisch angebunden
Fühlt Santa sich nicht frei erfunden
Und auch sein Gegner wirkt real
In dessen Hand blitzt Edelstahl
Er hat ein Messer mitgebracht
Welch Grausamkeiten bringt die Nacht
Welch Horror steht ihm noch bevor
Der Killer flüstert in sein Ohr

„Endlich bist du auf meinem Tisch
Endlich hab ich dich nur für mich
Endlich kann ich dich hart bestrafen
Heut leg ich dich für immer schlafen
Heut kannst du den Tod begrüßen
Heut wirst du für die Taten büßen
Die niemand sonst erkennen kann
Heut stirbst du, lieber Weihnachtsmann

All deine „Ach so guten Taten“
Haben dich nämlich verraten
Zwar gibst du gern Geschenke aus
Doch spionierst du Alle aus
Denn du willst nur Kinder beschenken
Wenn sie wie der Weihnachtsmann denken
Wenn sie sich immer gut benehmen
Wenn sie sich auf der Stelle schämen
Sollten sie einen Fehler machen
So musst du Alle überwachen
Für dich ist früher oder später
Jeder möglicher Übeltäter

Am Nordpol sitzt du, Santa Klaus
Ein ganzes Jahr in deinem Haus
Draußen stürmen Wind und Schnee
Drin hilft dir die NSA
Zustände wie vor der Wende
Doch damit mache ich ein Ende
Nichts nutzt dein betteln und dein flehen
An deinem Mantel kann man sehen
Am liebsten trägst du tiefes Rot
Doch zu viel davon bringt den Tod
Hättest du's wie ich gemacht
Und niemanden so überwacht
Sondern für alle Kinder dieser Welt
Kleine Geschenke hingestellt
Kleine Freuden leicht versteckt
Wärst du heut nicht mit Blut bedeckt“

Das scharfe Messer in der Hand
Schaut er auf Santa ganz gebannt
Eine Sekunde voller Stille
„Und was ist dein letzter Wille?“
Der Weihnachtsmann öffnet den Mund
„Kennst du denn nicht den wahren Grund?
Gute Kinder zu belohnen
Schlechte Kinder nicht zu schonen
So bessere Menschen machen
Dafür muss man sie überwachen“

Santas Feind hört kaum noch hin
Er hält das alles für Schwachsinn
Er hat heute kein Mitleid
Er ist für einen Mord bereit
Er ist auf Äußerste gespannt
Er hat das Messer in der Hand
Er will ihm jetzt die Strafe geben
Er nimmt schlussendlich Santas Leben
Er fühlt nach der Tat nur Ekstase

Er ist der gute Osterhase

Keine Kommentare: